Störungsbilder

Schmetterling

Angststörungen

Angst ist nicht per se eine Krankheit. Ursache kann z. B. eine qualifizierte physiologische Aktivierung des Sympathikus sein. [mehr zu Angststörungen]

Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung [AD(H)S] und Störungen des Sozialverhaltens

Die Behandlungsmöglichkeiten des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms mit/ohne Hyperaktivitätsstörung sind vielfältig. Welcher Therapieansatz letztlich der optimale ist, hängt von den individuellen AD(H)S-Symptomen ab. [mehr zu Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung [AD(H)S] und Störungen des Sozialverhaltens]

Depressionen

Depressionen äußern sich hier als periodische Eskalation von Stimmungsbildern. Kinder und Jugendliche verhalten sich bspw. freudlos, niedergeschlagen, antriebs-/interessenlos, reizbar. Auch klagen sie über diffuse, temporelle Schmerzsymptome. [mehr zu Depressionen]

Dissoziative Störungen

Eine dissoziative Störung ist definiert als partieller oder auch absoluter Ausfall des Bewusstseins bezogen auf ein spezifisches, subjektiv stark belastendes Ereignis. Wahrnehmungen lassen sich nicht mehr zusammenfügen. Typisch sind Verdrängungen, der Widerstand gegen unerwünschte Erfahrungen, die Abspaltung der Gefühle, die nicht integriert werden können. [mehr zu dissoziative Störungen]

Entwicklungsstörungen LRS und Rechenstörung

Die LRS ist eine Teilleistungsstörung und insofern eine Entwicklungsstörung i.S. schulischer Fähigkeiten, d. h. nur eine Komponente der kognitiven Leistungsfähigkeiten ist eingeschränkt. Die LRS ist kein allgemeiner Intelligenzabbau, sondern eine Lesestörung, kombiniert mit einer Rechtschreibstörung. Möglich ist auch „nur“ eine isolierte Rechtschreibstörung oder eine isolierte Lesestörung. [mehr zu Entwicklungsstörungen LRS und Rechenstörung]

Essstörungen

Eine Essstörung ist eine bedrohliche Krankheit. Das Verhältnis des eigenen Körpers zum Essen ist gestört. Trotz Untergewicht fühlen sich die Betroffenen häufig aber nicht krank. Sie vermögen nicht, den Körper nüchtern einzuschätzen. Die Erkrankung muss zwingend behandelt werden, weil es sonst zu gravierenden und lebensgefährlichen Folgen kommen kann. [mehr zu Essstörungen]

Mutismus

Darunter versteht man eine psychisch bestimmte Kommunikationsstörung, eine Sprechblockade, ein psychogenes Schweigen (lat. „mutus“: stumm). Kinder und Jugendliche sind unfähig, in bestimmten Situationen zu sprechen, obwohl ihr Sprach-/Sprechvermögen störungsfrei ist, also weder das Sprachorgan noch das Gehör defekt ist. [mehr zu Mutismus]

Pathologischer Medienkonsum

In einer komplexen mediengestützten Gesellschaft (SMS, MMS, Chatten, mobiles E-Mail, Internet…) ist es schwierig zu definieren, wo die Grenze zwischen einer altersgemäßen Entwicklung und einer behandlungsbedürftigen Krankheit liegt.

Die Transformation adäquaten Medienkonsums bis zum Ausbruch eines lähmenden pathologischen Medienkonsums ist gleitend. [mehr zu pathologischer Medienkonsum]

Persönlichkeitsstörungen

Darunter versteht man eine persönliche Korrelation zwischen den angeborenen charakterlichen Wesensmerkmalen und gesellschaftlichen Einwirkungen. Betroffene wollen ihr Verhalten ändern, sind aber dazu selbst nicht fähig. Ein wichtiges Kriterium ist der individuelle Leidensdruck und das ungenügende soziale Anforderungsprofil. [mehr zu Persönlichkeitsstörungen]

Posttraumatische Belastungs- und Anpassungsstörung

Beim Trauma handelt es sich um eine psychische Ausnahmesituation (Psychotrauma). Auslöser ist eine erdrückende Begebenheit, bspw. ein Gewaltakt, eine Naturkatastrophe, ein Unfall. Betroffene fürchten um ihr Leben und das von Dritten. Das Ereignis geschieht unerwartet, ex tempora, gleicht einer alternativlosen, stark belastenden Stresssituation.

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt verzögert oder persistierend-chronisch auf. Die Reaktionszeit beträgt i. d. R. bis zu sechs Monaten. Betroffene wirken hilflos, ängstlich, überfordert. [mehr zu posttraumatische Belastungs- und Anpassungsstörung]

Schizophrenien

Schizophrenie verunsichert sowohl das Denken als auch die Emotionen der Betroffenen, sodass die Realität signifikant destabilisiert ist. Diese konkretisiert sich i. d. R. als Wahnvorstellung, d. h. die Einschätzung der Realität bleibt unkorrigiert oder in Form einer Halluzination, d. h. Betroffene registrieren Sinneswahrnehmungen ohne korrespondierende Sinnesreize. [mehr zu Schizophrenien]

Schlafstörungen

Unter einer Schlafstörung versteht man, wenn jemand schlecht ein-/durchschläft und am Tag verstärkt müde ist. Damit verbunden ist auch das Schnarchen und die obstruktive Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer von mindestens 10‘‘, häufig kombiniert mit Schnarchen: erhöhtes Schlaganfall-/Herzinfarktrisiko). Bis zu 20% der Kinder/Jugendlichen sind davon betroffen. [mehr zu Schlafstörungen]

Selbstverletzendes Verhalten

NSSV (Nicht-suizidale Selbstverletzung) ist eine Autoaggression. Im selbstverletzenden Verhalten äußern sich Anzeichen häufig vieler möglichen kinder-/jugendpsychiatrischer Störungsfelder. Vereinzelt können wir diese Zeichen auch bei Jugendlichen ausfindig machen, ohne einen konkreten Hinweis auf eine psychische Erkrankung. Die bewusste, selbst zugefügte Verletzung des Gewebes mit hoher Neigung zur Wiederholung.

Selbstverletzungen sind Anlass für eine umfangreiche Diagnostik und konsequente Therapie. [mehr zu selbstverletzendes Verhalten]

Somatoforme Störungen

Unter somatoformen Störungen (funktionelle-) versteht man anatomische Beschwerden, die nicht auf eine organische Krankheit, sondern auf eine psychische Störung zurückzuführen sind.

Die Patienten*innen klagen über schmerzhafte physische Symptome trotz mangelnder organischer Befunde (bspw. Rücken-, Kopf-, Bauchschmerzen, Schwindel), verursacht durch das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem. [mehr zu somatoforme Störungen]

Soziale Phobie

Darunter versteht man die Angst der Kinder und Jugendlichen vor sozialen Situationen mit Gleichaltrigen oder fremden Erwachsenen. Die Kinder sorgen sich maßlos darüber, ob ihr Verhalten den Ansprüchen Dritter gerecht wird. [mehr zu soziale Phobie]

Tic-Störungen

Tic-Störungen sind neuropsychiatrische Störungen.

Typisch für Tic-Störungen ist, dass sie meistens disparat unterbunden werden können. Heftige Gemütsbewegungen wie bspw. Freude, Wut etc. verschärfen Tic-Störungen. Dagegen nimmt die Symptomatik oft bei konzentriertem und entspanntem Verhalten ab. [mehr zu Tic-Störungen]

Verhaltens- und emotionale Störungen

Man spricht dann von einer Verhaltens- und emotionaler Störung mit Beginn der Kindheit und Jugend, wenn Kinder und Jugendliche außerstande sind, ihr eigenes Verhalten im Rahmen von sozial definierten Regeln und Normen gebührend zu kontrollieren.

Solche Störungen äußern sich bspw. darin, dass soziale Regeln stark missachtet werden, Gefühle gegenüber Dritten ausbleiben und keine Verantwortung übernommen wird. Typisch ist auch die Verweigerungshaltung, aggressives Verhalten, Aufsässigkeit und Trotzverhalten gegenüber Erwachsenen. [mehr zu Verhaltens- und emotionale Störungen]

Zwangsstörungen

Zwangsstörungen sind eine seelische Krankheit. Betroffene sind davon in hohem Maße beeinträchtigt. Anders als bei der Psychose verlieren diese nicht den Bezug zur Wirklichkeit, d. h. sie begreifen sich und ihre Umgebung nicht als verändert. Personen mit Zwangsstörungen registrieren sehr wohl, dass ihre Gedanken oder Handlungen irrational, sinnlos, übertrieben sind. Allerdings kämpfen sie vergeblich dagegen an und bedürfen deshalb professioneller Hilfe. Die Dynamik des Drucks lässt erst nach, wenn die Zwänge ausgeklammert, unterdrückt werden. Die Bandbreite an Verhaltensauffälligkeiten ist breit gefächert. [mehr zu Zwangsstörungen]